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Behandlung von Parodontitis

Ursachen und Folgen einer Parodontitis

Die Parodontitis ist eine entzündliche Erkrankung des Zahnbetts. Sie wird durch eine Ansammlung von Bakterien (Zahnbelag und Zahnstein) an den Rändern des Zahnfleischs (Gingiva) verursacht. Wenn die Ablagerungen nicht beseitigt werden, tritt eine Entzündung auf und es bilden sich am Zahnrand Taschen, in denen sich die Bakterien optimal vermehren können. Das Zahnfleisch schwillt an, ist gerötet und blutet. Im weiteren Verlauf wird durch die tiefer werdenden Taschen und die sich verstärkende Entzündung der Knochen abgebaut. Es kommt zu einer Lockerung und eventuellem Zahnverlust. Man schätzt, dass zwischen 60 und 70 Prozent aller Zahnverluste durch eine Parodontitis verursacht werden. Aber die Erkrankung scheint auch andere, weit reichende Folgen zu haben. Neuere Forschungsergebnisse zeigen, dass eine chronische Parodontitis das Risiko für Schlaganfälle, koronare Herzerkrankungen und Diabetes mellitus erhöht. Auch bei Frühgeburten konnten Zusammenhänge mit Parodontitis festgestellt werden. Somit sind die rechtzeitige Behandlung von Zahnbetterkrankungen bzw. eine gute Prophylaxe unerlässlich. Alle Untersuchungen, Zahnfleischkontrollen, sowie das Vermessen der Taschen, sollten möglichst regelmäßig erfolgen, um schon leichte Parodontitis oder Zahnfleischentzündungen erkennen und beseitigen zu können.

Diagnostik

Die Diagnose wird nach einer speziell auf den Zahnhalteapparat ausgerichteten Befunderhebung gestellt:

  • eingehende Befragung zu Putzgewohnheiten
  • verschiedene Tests zu Zahnfleischzustand, Plaquebesiedelung und Blutungsneigung
  • Sondierung des Raums zwischen Zahn und Zahnfleisch, um Lokalität, Tiefe und Entzündungsgrad der Zahnfleischtaschen festzustellen
  • Röntgenaufnahmen, die u.a. Ausmaß und Art des Knochenabbaus und der Ablagerungen (Konkremente) unterhalb der Schleimhaut zeigen
  • mikrobiologische Diagnostik (Bestimmung von Art/Anzahl der Keime und des Parodontitis-Typus)

Behandlungsmöglichkeiten

Vor jeder Behandlung steht die Hygiene-, Informations- und Motivationsphase (Prophylaxe). Hier wird das gesamte Gebiss gründlichst gereinigt, Schmutznischen gesäubert und entfernt. Jeder Patient bekommt ein individuelles Reinigungskonzept für seine Zähne. Im weiteren Verlauf sind regelmäßige Nachkontrollen – etwa im Abstand von drei Monaten – zur Erhaltung des Behandlungserfolgs unerlässlich.

Dr. Matthias Körppen, Parodontologie in Bad Kreuznach

Konventionelle Behandlung

Handelt es sich nicht um eine besonders schwere, akute und aggressive Form der Parodontitis, wird immer eine konservative und gewebeschonende Behandlung durchgeführt. Die so genannte geschlossene Kürettage kann auch nach einiger Zeit wiederholt werden, um die Taschentiefen weiter zu verringern. Mit speziellen Instrumenten (Küretten, Scalern, slim-line-Ultraschall) werden die Beläge und das entzündete Gewebe schmerzfrei in lokaler Betäubung aus der Zahnfleischtasche entfernt, die Tasche gesäubert und die unter dem Zahnfleisch gelegene Zahnoberfläche geglättet. Die so genannten offenen Kürettagen sind wegen des medizinischen Fortschritts nahezu überflüssig geworden. Wenn doch, dann erfolgt dieser Eingriff ebenfalls unter lokaler Betäubung. Zusätzlich kann hierbei noch regenerativ mit Knochenaufbaumaterial, Membranen und Protein gearbeitet werden.

Cavitron-Methode

Ein neues Verfahren, die Parodontitis schonend zu behandeln ist die Cavitron-Methode. Dabei werden feine Instrumente, die schonend parallel zur Zahnoberfläche arbeiten, verwendet. Mit speziellen feinen Ultraschallinstrumenten werden die empfindlichen Zahnwurzeln sanft gereinigt, ohne an der Wurzeloberfläche zu schleifen oder zu kratzen. Zusätzlich wird eine Spülflüssigkeit gezielt in die entzündeten Zahntaschen geleitet, um sie vorsichtig zu reinigen. Der pulsierende Wasserstrahl umspült die Ultraschall-Instrumente, entfernt Beläge und eliminiert die ursächlichen Bakterien schnell und zuverlässig. Die Energie des Instruments wird über eine ihn umgebene Wasserhülle schonend in die Tasche übertragen. Die Tasche wird intensiv und gezielt gespült. Die Beläge und Bakterien werden sicher entfernt und die Wurzel geglättet. Nach der Behandlung ist im Regelfall keine Beeinträchtigung zu erwarten. Sie können ohne Einschränkung nach kurzer Zeit wieder essen und trinken. Der Vorteil: schmerzarm - praktisch keine Nachbeschwerden - keine unnötige Beschädigung von Hart- und Weichgewebe.

Prognose und Parodontitisrisiko

Parodontitis ist eine Erkrankung, die den betroffenen Patienten lebenslang begleitet. Leider mündet sie häufig durch wiederkehrende Erkrankungen oder fortlaufenden Gewebeabbau in einem frühzeitigen Zahnverlust. Die Beseitigung der die Entzündung verursachenden Bakterien, die Herstellung eines sauberen Zahnes, einer sauberen, glatten Wurzeloberfläche sind Grundvoraussetzungen, die aber nur mit einer optimalen Einstellung in Bezug auf die Mundgesundheit Erfolg versprechend sind. Die Prognose der parodontalen Erkrankung (Zahnbettentzündung) ist abhängig von der Schwere der Erkrankung, der fachkompetenten Betreuung, der individuellen Mundhygiene und den persönlichen vererbten Anlagen.

Moderne molekularbiologische Methoden gewinnen auch in der zahnärztlichen Praxis – hier besonders in der Parodontologie – zunehmend an Bedeutung. So gilt die Parodontitis inzwischen als echte Infektionskrankheit. Dies erfordert insbesondere bei chronisch fortschreitenden, therapieresistenten und aggressiven Verlaufsformen eine spezifische Diagnostik parodontogener Bakterien. Ebenso kann ein genetisches Parodontitis-Risiko nachgewiesen werden. Auf der Basis moderner Diagnostik können individuell auf den Patienten abgestimmte Therapien eingeleitet werden. Bei Bestehen einer hartnäckigen oder ungewöhnlich rasch fortschreitenden Zahnfleischerkrankung können in Proben aus der Zahnfleischtasche die verursachenden Mikroorganismen identifiziert werden. Wenn man die Erreger genau kennt, kann man mit einem Antibiotikum die Zahnfleischbehandlung unterstützen. Für die direkte Behandlung der Zahnfleischtasche stehen medikamentenhaltige Fäden oder Salben zur Verfügung.

Nach abgeschlossener Behandlung, täglich korrekt durchgeführter Zahn- und Mundpflege und regelmäßigen zahnärztlichen Kontrollen steht einer positiven Vorhersage jedoch nichts im Wege.